Gewalt gegen Queer

Wie geht es Euch als Lesben mit der Erzählung der Queer-Propagandisten, dass Lesben, wie Transfrauen und andere LGBT-Personen besonderer Gewalt ausgesetzt seien?

Ich habe in meinem offen lesbischen Leben in inzwischen 50 Jahren keine Gewalt als Lesbe erlebt. Als Frau habe ich mich sehr oft auf der Straße unsicher gefühlt, aber als Lesbe nicht anders belästigt als andere Frauen auch.
Was ich allerdings als ungeheuerliches Sakrileg erfahren habe ist, dass Frauen es sich herausnehmen Frauen, also Menschen mit weiblichem Körper, mehr lieben als Männer, dass sie Frauen, also Menschen mit weiblichem Körper, begehren, und nicht Männer und dass sie keinen Mann, die mit männlichem Körper, an ihrer Seite haben oder möchten.

Ich gehe so weit zu behaupten, dass meine Mutter eine trans Frau, wenn sie sich nicht extrem „queer“ und schrill gegeben hätte, an meiner Seite hätte achten und lieben können, während sie die Frauen an meiner Seite mehr oder weniger ignoriert hat und mich für verrückt gehalten.

Meine Mutter war von Männern besessen, obwohl sie die Männer ob ihrer aufdringlichen und allgegenwärtigen Sexualität nicht mochte. Männer hat sie geliebt und begehrt, schlecht über Frauen geredet und sie runtergemacht, gemieden.

 

Die ehemals schwulen Organisationen – in denen auch immer ein paar Lesben aktiv waren, während die meisten Lesben sich in feministischen Frauenorganisationen engagiert haben – haben alles erreicht, was wir wollten als Homosexuelle. Viele prominente Schwule werden geliebt und gemeinsam mit Lesben haben wir es geschafft bürgerliche Rechte wie das Recht auf Ehe mit dem Schutz, den die Ehe bietet, zu erreichen.

Auch prominente Lesben laufen noch immer eher unter dem Radar. Aber das ist eine anders Thema.

Hier frage ich, ob der heutige Fokus von LGBT auf trans Personen Lesben noch mitnimmt, oder ob die Forderungen von LGBT, einfach jeden Mann als Frau anzuerkennen, wenn er das will und zum Weg zum Standesamt in der Lage ist, nicht Lesben als Gruppe mit ihren eigenen politischen und rechtlichen Forderungen vernichtet, auslöscht, unsichtbar, unerreichbar macht und uns unser Selbstbestimmungsrecht auf Räume, in denen wir selbst verlangen entscheiden zu dürfen welche Personengruppe in diesen, von uns geschaffenen Räumen, sein dürfen und welche nicht, nimmt.

Bisher hatten wir dieses Recht. Wir haben unser Leben ins Spiel gebracht, sind ausgegrenzt und belästigt, beleidigt und verachtet worden dafür, dass wir darauf bestanden haben, als Menschen mit Frauenkörper Menschen mit Frauenkörper zu lieben. Und wir haben uns als Feministinnen mit anderen Menschen mit Frauenkörper, auch heterosexuellen, solidarisiert, weil wir gesehen haben, das die meisten unserer Probleme in der Gesellschaft und die Belästigung durch Männer etwas damit zu tun haben, dass wir Frauen sind, nicht dass wir Homosexuell sind. Davon wollten die meisten Menschen eher nichts wissen, wie sie auch andere Menschen nicht nach ihrer Sexualität fragen.

Bei meiner Bewerbung für einen Job in einer Ingenieurfirma hat der mich interviewende Ingenieur meinen früheren Chef angerufen, um zu fragen, ob ich mein Lesbischsein an die große Glocke hänge. Ich habe sehr viel Ausgrenzung erfahren, bei der ich den Grund darin sehe, dass ich lesbisch bin, aber ich habe nie Gewalt erfahren. Allerdings Annäherungen und dann saure und sich unangenehm benehmende Männer, wenn ich oder meine Frau nicht auf die Annäherungen eingehen.
Ich habe – in Situationen, in denen ich unerkannt war – viele abwertende Bemerkungen über Lesben gehört. Vor allem in den letzten Jahren von jungen Leuten und vor allem von jungen stromlinig gestilten Frauen, z.B. an der Uni, an der ich ein zweites Mal studiert hatte.

 

Und Frau zu sein ist gefährlich, dass ca. jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland ermordet wird. Als Grund nehmen Experten „Besitzdenken“ an.
Gewalt hat generell in der Gesellschaft zugenommen. Auch für Männer kann es sehr gefährlich sein sich im Nachleben zu bewegen. Auch Männer werden von Fremden ohne Grund angegriffen und zusammengeschlagen.

Transfrauen waren mit ihrem auffälligen Outfit im Nachtleben auch schon immer der Gewalt von sich langweilenden und frustrierten Männern ausgesetzt. Wenn sie sie als frau „gelesen“ hätten, hätten sie sie möglicherweise nicht geschlagen, sondern vergewaltigt.

Die Erzählung, dass es „Queere“ sind, die gehäufter Gewalt ausgesetzt sind, sehe ich als Propaganda der LGBT Lobby.

Die Gewalt, vor der ich Angst habe, so sehe ich das, hat vor allem damit zu tun, dass ich Frau bin, nicht dass ich Lesbe bin.
Mich in meiner Angst vor Gewalt mit trans Frauen in eine Gruppe zu holen, sehe ich als einen geschickten Versuch, die Behauptung von LGBT, dass jeder, der sich Frau nennt, auch eine ist, zu stärken.

In dem von der ARD am 19.7.23 ausgestrahltem Film berichten verschiedene Schwule und Lesben von Gewalt, die sie als Individuen erfahren haben und dann tritt Tessa Ganserer auf, die vom Recht auf … spricht und dann wird gleich anschließend ganz kurz und so schnell nicht lesbar ein Zeitungsausschnitt von der Emma eingeblendet und Beatrix von Storch gezeigt, die sagt, dass Frau Ganserer sich doch wirklich kleiden kann wie sie möchte, aber dass sie sie nicht als dem Geschlecht der Frauen zugehörig sehen kann. (Zitat noch rauszusuchen).

 

Schwarzer und Storch haben einen völlig entgegengesetztes politisches Hinterland, aber als Lesben wissen sie, was für Menschen sie lieben und was für Menschen sie – grundsätzlich – nicht begehren.

Die LGBT-Lobbt sieht sie aber nicht als Lesben, die sich da etwas nicht gefallen lassen, sondern rechnen Schwarzer dem rechten Spektrum zu, weil sie hier ähnliche Meinungen vertritt wie Storch.

Wobei Schwarzer trans Frauen generell gar nicht ablehnt, im Gegenteil hat sie sich seit Jahrzenten auch für trans Frauen engagiert, was Schwarzer betont, ist dass es in unserer Gesellschaft eine große eine Rolle spielt, was für einen Körper Menschen, und dass Geschlecht nicht einfach etwas ist, was der Kopf entscheidet.

Was für eine Identität jemand hat, entscheidet sich im Kopf. Das nennt man auch Gender. Ob jemand lieber Röcke oder Hosen trägt. Lieber als Handwerker:in arbeitet oder als Kosmetiker:in.

Mit der großen Erzählung, dass „Queere“, Schwule, Lesben, trans Personen und alle, die im LBTQI+* so in einen Topf geschmissen werden können, und Lesben nicht vor allem mit Frauen zusammen gesehen werden und Schwule nicht vor allem zusammen mit Männern, die dem heterosexuellen Männlichkeitswahn nicht verfallen, wird eine Erzählung zementiert, dass trans Frauen Frauen wie alle anderen sind und damit auch die gleiche Rechte auf Frauenräume haben müssen. – Was trans Männer betrifft, lasse ich hier mal liegen, das ist noch mal ein ganz anderes Problem.

Eigentlich gar nicht besonders Unterschwellig wird erzählt, dass jede:r, der trans Frauen und die Forderungen von LGBT jeden Mann, der das möchte als Frau zu akzeptieren, mit allem, was das bedeutet, in Frage stellt daran Schuld ist, dass Menschen – Männer – Gewalt an trans Frauen ausüben.

Wer Ganserer nicht ganz als Frau anerkennen mag, die z.B. das Recht auf einen Quotenplatz bei den Grünen hat, ist daran schuld, dass trans Grauen Gewalt angetan wird.

Ich fühle Solidarität mit jedem Menschen, dem Gewalt angetan wird und bin froh darüber, dass man die Täter sucht zu finden, aber ich bitte doch mich als Lesbe nicht mir einer trans Frau ins Boot zu holen, die jegliche Frauenräume für sich beansprucht. Als Schutzräume.

Alle Menschen haben körperliche Unversehrtheit und Schutz verdient, aber wenn sich jeder Mann einfach zur Frau erklären kann, können sich Frauen in Frauenräumen nicht sicher fühlen. Nicht einmal trans Frauen.

Mit welchem Körper wir geboren werden, bedeutet total viel. Auch wenn trans Frauen nicht unangenehm sein müssen, erkenne ich in denen, die man eben als solche sehr klar erkennt, die Männer, die sie auch sind.

Tja, was ist eine Frau. Wenn man den Begriff nicht am Körper festmachen kann – wer wird dazu gezwungen zu gebären und wer kann vergewaltigen, woran will man ihn den festmachen. Muss ich die Behauptung der trans Frau eine Frau zu sein mehr anerkennen als mein Gefühl, dass sie es nicht ist.

Ich nenne jemanden auch Elefant, wenn er das will. Aber muss ich deshalb voller Überzeugung glauben er sei ein Elefant?

 

Diese Vereinnahmung von Lesben als Gewalt ausgesetzter Queere macht mich wütend. Lesben und trans Frauen sind grundsätzlich zwei verschiedene Kategorien. Auch wen so manche trans Frau schon lange auch gerne in lesbischen Räumen gesehen war.

Heute geht es LGBT darum in ihrem Kampf für trans Frauen – Lesben und generell Frauen zu verbieten sich in Gruppen zu organisieren und zu feiern, bei denen unsere 50 Jahre alte Forderung – für die wir so manches auf uns genommen haben, so dass junge Lesben heute wesentlich freier leben als eben vor 50 Jahren und auch die Männer sich etwas verändert haben – dass wir uns ausschließlich mit Menschen mit Frauenkörper organisieren und feiern wollen.

LGBT wollen uns dieses Selbstbestimmungsrecht im Namen der Inklusion verbieten. Sie bestehen darauf, dass wer sich Frau nennt auch Frau ist und damit Zugang zu unseren Räumen bekommen.

Und was noch krasser ist, sie wollen verhindern uns zu organisieren, wenn wir eben darauf bestehen wollen uns nur mit Menschen mit weiblichem Körper zu organisieren.
Das bedeutet ja nicht, dass wir z.B. trans Frauen Gewalt antun wollen. Wir möchten uns nur unsere eigene Meinung bilden, was Frauenpolitik ist. Dass z.B. Menschen mit männlichem Körper im Topsport unter Frauen mitmischen, ist nicht Frauenpolitik. Auch z.B. darüber wollen wir reden dürfen, ohne in eigenen Reihen gleich die Widersacher zu haben.

Wie die Frauenbewegung vor 50 Jahren Männer aus ihren Diskussionsforen ausgeschlossen hat, weil es immer gleich einen Mann gab, der die Erzählungen der Frauen in Frage gestellt hat, möchten wir als Lesben weiterhin das Recht behalten und ohne trans Frauen zu organisieren.

Weil das aber den Männern, oft jungen Lesben, die gar keine Frauenräume mehr erlebt haben, sondern nur noch schwule Bars, und trans Männern, manchmal Lesben, die es nicht wagen lesbisch zu leben, nicht gefällt, schaffen sie eine Erzählung von Lesben und alle Queeren sitzen in einem Boot und ihnen wird gewalt angetan.

Und dass die Feministinnen, die erst mal gerne auf die Gewalt gegen Frauen hinweisen möchten, die allgegenwärtig ist und sogar dokumentiert auch von einzelnen trans Frauen ausgeübt wird, nicht einfach als Protagonisten dieser Gewalt hingestellt werden können.

 

Und was die trans Männer betrifft. Sie sind es die – ich habe Beispiele – Frauen aus ihren eigenen Räumen vertreiben, sowohl massiv mit Gewalt als auch ideologisch, indem sie Frauenräume zu Queerräumen machen, damit sie selber diese Räume nicht verlassen müssen.

Im Namen der Inklusion werden heterosexuelle aus ehemaligen feminstischen Räumen, die jetzt queer sind, ausgeladen.

Frauen, die sich nicht mit Menschen mit männlichem Körper treffen und organisieren wolle, bleiben einfach weg.

Auch so funktionieren feindliche Übernahmen.

Und der ARD Film (von Doclights, Hass gegen Queer) stellt einfach mal so Schwarzer und Storch, die als Lesben erfahren, was da läuft, als die Bösen hin, die Schuld an der Gewalt durch Männer an Schwulen, Lesben, nonbinären, trans Frauen, schrillen Typen, Drags, trans Männern, wem auch immer, der eben nicht normativ heterosexuell lebt und sein Geschlecht nennt, was es ist.

 

Ich habe mit einer Queerbewegung, die Frauenräume vernichtet nichts zu tun. (Manche) trans Frauen beschuldige ich der Invasion, trans Männer der Vertreibung anderer Lesben und feminstischer Frauen aus feministischen Lesbenräumen Räumen.

Ich bin Frau, Feminstin, Lesbe, aber nicht Queer.

Und natürlich hat jeder Mensch das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Frauen, Männer, Kinder, wer auch immer.

Während ich dies schreibe, sind Frauen vergewaltigt und geschlagen worden, Frauen und Männer ermordet.

Queer zu einer besonderen erhabenen Gruppe zu erheben, die Gewalt ausgesetzt ist, hat die – wenn auch sicher nicht bewusste – Absicht, zu zementieren, dass Geschlecht bei der Geburt nur zugeschrieben wird und das richtige Geschlecht irgendwann „gefühlt“ wird.

Diese Erzählung, die wie ein Dogma in einer Religionsgemeinschaft gehütet und verteidigt wird, ist für mich Patriarchat 2.0, wo das Geschlecht Frau als Begriff praktisch vernichtet wird und Frauen die wenigen Räume genommen werden sollen, die wir haben. Und sogar die mentalen Räume.

 

Auch schwule Männer können von toxischer Männlichkeit beseelt sein, dann aber nicht mit entblößtem Oberteil auf einem Pferd, sondern mit entblößtem Hinterteil auf einem Pridewagen.